Jetzt ist sie wieder da, die grosse saisonale Übergangsphase: Der Sommer weicht dem Herbst, Leinen verschwindet, Kaschmir darf wieder träumen – und wie jedes Jahr heisst es:
«Ich muss mal ausmisten.»
Aber was bedeutet das eigentlich Ausmisten – ein Wort, das aus dem Stall kommt. Und genauso landet es oft bei uns: Alles, was alt, ungeliebt oder irgendwie «nicht mehr ich» ist, fliegt raus. In Beutel, in Kisten, in sogenannte «Seckentanks» (Zwischenablage für Kleidungsstücke), die keiner mehr will. Und dann? Dann hoffen viele, dass dieser «Mist» sich plötzlich in Wert verwandelt. Dass jemand anderes sich darum kümmert. Dass das Cocktailkleid, das man einmal (oder nie) getragen hat, mit oder ohne Etikett, jetzt irgendwie doch ein kleines Vermögen bringt. Nur: So funktioniert Secondhand nicht. Zumindest nicht so, wie wir es machen.
Secondhand ist keine Müllentsorgung.
Wer seine Kleidung mit der Haltung aussortiert: «Vielleicht will das noch jemand…», sollte sich ehrlich fragen: «Würde ich selbst dafür noch Geld bezahlen?» Denn: Was in deinen Augen «noch gut» ist, kann aus stilvoller Sicht auch einfach durch sein. Und was in deinen Augen «nicht mehr meins» ist, kann für andere ein Lieblingsstück werden – wenn es Charakter hat. Qualität. Zeitgeist.
Wir glauben an echte Zweitverwertung.
Und genau deshalb machen wir es anders:
· Wir sichten, prüfen, pflegen.
· Wir kuratieren.
· Wir erzählen Geschichten.
· Und wir verkaufen nur das, was wir selbst mit Stil weitertragen würden.
Das ist nicht Ausmisten. Das ist Bewahren von Wert.
Warum gerade jetzt?
Weil der Saisonwechsel ein ehrlicher Spiegel ist: Wer jetzt Platz schafft im Kleiderschrank, hat die Wahl – zwischen Entsorgen und Erhalten. Zwischen «Räum weg» und «Zeig her».
Wer wirklich Mode liebt, pflegt sie, trägt Sorge und behandelt sie nicht wie Kartoffelsäcke. Sondern überlässt gute Stücke denen, die weiter Stil daraus machen. Und der Rest? Darf ohne schlechtes Gewissen – und vor allem ohne Secondhand Boutiquen – direkt auf den Mist.